5 Fakten über den Bandscheibenvorfall

1) Wie ist die Bandscheibe aufgebaut?

Insgesamt gibt es 23 Bandscheiben. Sie befinden sich jeweils zwischen zwei Wirbeln, wobei sich zwischen ersten und zweiten Halswirbel keine Bandscheibe befindet. Die Bandscheibe besteht aus einem harten Kern (Nucleus pulposus) der von einem Faserring (Anulus fibrosus) umgeben ist. Zusammen bilden beide Bestandteile eine intakte Einheit. Die Bandscheiben haben unter anderem eine wichtige Stoßdämpferfunktion, diese ist zum Beispiel wichtig wenn du läufst oder springst.

Übrigens: Ist dir bisher schon mal aufgefallen, dass du morgens größer bist als am Abend? Die Bandscheiben saugen sich über Nacht mit Wasser voll, welches über Tag hin durch Druck und Belastung wieder aus den Bandscheiben ausgepresst wird. Aus diesen Grund ist ein Wechsel von Belastung und Entlastung sehr wichtig für die Bandscheibe und fördert das “Ansaugen” von Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe.

2) Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?

Die meisten Betroffenen berichten vor dem eigentlichen Bandscheibenvorfall bereits über wiederkehrende Rückenschmerzen.  Durch einseitige Belastungen oder Überbelastungen kommt es über die Jahre hinweg zur Abnutzung und es bilden sich kleine Einrisse im Anulus fibrosus. Die Folge ist, dass Bandscheibengewebe aus der Bandscheibe austritt und es zu einem Bandscheibenvorfall oder zunächst zu einer Vorwölbung kommt. Dieser Prozess  entsteht nur selten aufgrund eines Traumes. In den meisten Fällen ist es Prozess, der sich über Jahre hinweg entwickelt.

3) Was passiert beim Bandscheibenvorfall?

Bandscheibengewebe tritt aus der Bandscheibe aus und es kommt zur Irritation von neuralen Strukturen in diesem Abschnitt der Wirbelsäule. Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können sehr unterschiedlich sein. Es kann zu Ausstrahlungen in Arme oder Beine, abgeschwächte Kraft oder reduzierte Sensibilität im betroffenen Körperteil kommen. Bei vielen Betroffenen kommt es durch die Schmerzen zu einer Schonhaltung oder Bewegungseinschränkung. Es gibt verschiedene Schweregrade bei einem Bandscheibenvorfall. Die Bandscheibenprotrusion ist eine Vorwölbung des Bandscheibengewebes.  Der Prolaps ist der eigentliche Bandscheibenvorfall.  Bei einem Sequester hat das vorgewölbte Bandscheibengewebe keinen Kontakt mehr mit der Bandscheibe.

4) Bandscheibenvorfall- was nun?

Als Physiotherapeutin merke ich oft im Erstgespräch, dass die Diagnose Bandscheibenvorfall zu Verunsicherung und Angst bei den Betroffenen führt. Hier ist es vor allem wichtig: Die Schmerzen können meist durch angepasste und rechtzeitige Schmerztherapie und Physiotherapie deutlich reduziert oder komplett behoben werden.

WICHTIG: Nicht jeder Bandscheibenvorfall führt zu Beschwerden. Bandscheibenvorfälle werden oft zufällig bei bildgebenden Untersuchungen entdeckt, ohne das der Betroffene etwas davon gemerkt hätte. Nicht jeder Rückenschmerz bedeutet, dass die Bandscheibe die Ursache der Schmerzen ist.

5) Kann ich etwas machen, um einen Bandscheibenvorfall vorzubeugen?

Ganz klar : JA! Wie du oben gelernt hast, benötigt die Bandscheibe einen Wechsel zwischen Belastung und Entlastung. Einseitige Belastungen schaden der Wirbelsäule auf lange Sicht gesehen. Was bedeutet das für dich? Bewegung! Auch wenn du einen Bürojob haben solltest, versuche dich ausreichend auf der Arbeit zu bewegen und in deiner Freizeit Sport zu machen. Falls schon Rückenbeschwerden bestehen sollten und du nicht genau weißt, welche Bewegungen für dich die richtigen sind, dann können wir das gerne gemeinsam besprechen.

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