Chronischer Schmerz

Jeder hatte sie schon mal, jeder kennt sie : Schmerzen. Jedem ist es im Alltag bereits passiert. Der kleine Zeh kriegt die Kurve nicht und stößt gegen die Bettkante, ein Sonnenbrand oder an einem Stück Papier schneiden. Sofort gibt es einen akuten Schmerz, der als Warnsignal fungiert und uns vor weiteren Gewebsverletzungen schützen soll. In der Regel klingt der Schmerz  nach der Heilung wieder ab. In den meisten Fällen… manchmal aber nicht.

Was tun, wenn der Schmerz bleibt? Wenn der Rücken seit Wochen schmerzt, die Schulter nach jedem Training vor Schmerz kaum zu bewegen ist oder das arthrotische Knie keine längeren Spaziergänge zulässt? Ist hier der Schmerz chronifiziert?

Dafür müssen wir zunächst klären:

Was sind „chronische Schmerzen“?

Schmerzen, die länger als drei Monaten anhalten, werden in den meisten Fachbüchern als chronisch beziffert. Was bedeutet das nun für einen selbst? Sind Schmerzen dann nicht mehr therapierbar?

Im Duden sind zwei Definitionen zu finden:

  1. Medizinisch: sich langsam entwickelnd, langsam verlaufend, lange dauernd „eine chronische Krankheit“
  2. Umgangssprachlich: gar nicht mehr aufhörend, nicht mehr zu beheben „ein chronisches Übel“

Sofort wird deutlich : Die Auffassung von „chronisch“ ist in der Medizin im Gegensatz zu „Unwissenden“ sehr unterschiedlich.

Die Diagnose „chronische Beschwerden“ bedeuten für den „Unwissenden“ ein endgültiges Urteil. Der Arzt oder Therapeut wollte allerdings nur damit ausdrücken und dem Patienten darauf vorbereiten, dass es der Verlauf länger sein könnte.

Was bedeutet chronischer Schmerz nun? Bleibt er für immer?

Langanhaltender Schmerz erhöht die Alarmbereitschaft des betroffenen Gebietes. Verschiedene Prozesse lösen eine „primäre Hyperalgesie“ aus – wir werden überempfindlich. Dies hat zur Folge, dass auch Reize aus dem gesunden Nachbargewebe als schmerzhaft interpretiert werden und Bewegungen, die normalerweise nicht schmerzhaft sind, werden nun als schmerzhaft empfunden.

Schmerz lässt sich in drei Kategorien einteilen:

  1. Sensorisch: Wo und wie sehr schmerzt es?
  2. Emotional: Wie geht es einem mit dem Erlebnis, wie unangenehm ist es?
  3. Kognitiv:  Welche Erfahrungen habe ich mit Schmerzen? Löst er Besorgnis aus? Erfüllt er einen Zweck?

Besonders schwierig ist es für Personen, die sich in einer stressigen Phase befinden oder die aktuellen Lebensumstände als belastend empfinden (privat, beruflich, sozial). Der Schmerz wird hier oftmals als intensiver und länger anhaltend empfunden.

Was bedeutet das für die Behandlung?

Es ist besonders wichtig, alle drei Kategorien zu betrachten und in die Therapie mit einzubeziehen. Im Vordergrund sollte das Zuhören stehen, dann das Erklären und schließlich das Aufklären. Ein weiterer wichtiger Punkt der Therapie ist die dosierte Steigerung der Belastung durch angepasstes Training. Das Gewebe muss wieder an physiologische Belastungsreize herangeführt werden.

Also bitte immer daran denken:  Dieser Prozess ist beeinflussbar!

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2019-03-15T09:08:28+00:00
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